Das Agenda-Kino steht für einzigartige Einblicke auf der großen Leinwand – und für den Blick über den Tellerrand. Deswegen ist es besonders toll, wenn sich wertvolle Kooperationen ergeben, wie jüngst mit der Initiative Interdisziplinäre Antisemitismusforschung (IIA) an der Universität Trier: Im Rahmen ihrer Kulturwochen gegen Antisemitismus gab es im Broadway Filmtheater den mehrfach preisgekrönten Kurzfilm „Masel Tov Cocktail“ zu sehen. Mit dabei war neben Vertreter:innen der IIA auch der bekannte Filmkritiker und YouTuber Wolfgang M. Schmitt.
Knapp 50 Besucher:innen kamen so zusammen, um gemeinsam nicht nur einen Einblick in die Lebenswelt des russischstämmigen jüdischen Teenagers Dima zu sehen, sondern auch im Anschluss angeregt und mit offenem Visier zu diskutieren, Fragen zu stellen und Gedanken zu äußern. Der Film von Arkadij Khaet und Mickey Paatzsch bat hier mit seinem bissigen, kompromisslosen Humor, seiner stetigen Selbstreflexion und unverblümten Ehrlichkeit einen perfekten Ausgangspunkt. Dieser Meinung waren auch die Diskutanten auf dem Podium. Während Wolfgang M. Schmitt (auf YouTube als Der Filmkritiker insbesondere für seine ideologiekritische Filmbesprechung bekannt) vor allem auf filmische Machart und die Tradition jüdischer Einflüsse auf das deutsche Kino einging, gaben Lennard Schmidt und Maximilian Müller Einblicke in ihr Forschungsfeld an der Universität Trier. Antisemitismus und seinen vielen perfiden Spielarten kann nur mit Wissensvermittlung, Aufklärung und Kommunikation wirksam entgegengetreten werden, so ihr Fazit.
Mehr zur Arbeit der IIA an der Universität Trier, sowie zum restlichen Programm der Kulturwochen gegen Antisemitismus gibt es hier auf uni-trier.de. Der Film „Mazel Tov Cocktail“ ist aktuell kostenlos in der MDR Mediathek zu sehen – eine lohnenswerte halbe Stunde, auch außerhalb des Agenda-Kino-Saals.