am Donnerstag, den 26.09.2024 findet um 19:30 Uhr eine Infoveranstaltung zum Thema “Kalte Nahwärme” im Pfarrsaal St. Agritius (Trier-Ost) statt. Die Veranstaltung wird organisiert von dem Forum Gartenfeld e.V. und mit dabei sind der Staatssekretär Michael Hauer (MKUEM), Paul Ngahan (Energieagentur RLP) und der Ortsvorsteher Michael Düro.
Die sogenannten “Kalten Nahwärmenetze” sind eine energetisch sehr effiziente Alternative zu geläufigen Wärmeverbünden. Das Gelände des Heilig-Geist-Klosters in der Trierer Helenenstraße könnte bald als landesweites Modell-Projekt dienen.
Was ist kalte Nahwärme?
Grundidee ist, dass man sich in einer Straße oder einem Block nur die Tiefenbohrungen teilt, statt einer
(deutlich teureren und oft nicht möglichen) individuellen Bohrung oder einer (weniger effizienten)
Luftwärmepumpe.
Vorteile der Kalten Nahwärme
Kalte Nahwärmenetze haben keine Leitungsverluste, sind problemlos ausbaubar und zur
Kostenabrechung ist kein Zählsystem notwendig, da sich erst im angeschlossenen Gebäude die
jeweilige Wärmepumpe befindet, die die Temperatur des Wassers auf das gewünschte Niveau für
Heizung und Warmwasser anhebt.
Kühlung im Sommer
Ein weiterer großer Vorteil ist die Möglichkeit, das System im Sommer zur Kühlung zu nutzen.
Die in den sommerlich-heißen Innenräumen aufgenommene Wärme führen die Leitungen zurück ins
Erdreich – und ermöglichen damit gleichzeitig eine Regeneration des Erdsondenfeldes.
Effiziente Alternative zu herkömmlichen Wärmeverbünden Aufgrund der geringen Wärmeverluste beziehungsweise Wärmegewinne sind außerdem große
Leitungsdistanzen von bis zu zwei Kilometern möglich.
Die dezentrale Energieerzeugung erlaubt es zudem, auf die Anforderungen und Bedürfnisse der
einzelnen Verbraucher individuell einzugehen, was sich bei herkömmlichen Nahwärmenetzen schwierig
gestaltet.
Ein Ausbau des Netzes in Etappen ist problemlos umsetzbar. Damit ist ein Kaltes Nahwärmenetz auch
ideal für Neubaugebiete oder andere Areale, die in mehreren Bauabschnitten erschlossen werden und
bei denen das Erreichen der maximalen Anschlussquote vom zeitlichen Ablauf her im Vorfeld nicht
abzusehen ist.
Landesweites Modell-Projekt in Trier
Als konkretes Beispiel der Infoveranstaltung dient das Bauprojekt des Heilig-Geist-Klosters in der
Helenenstraße in Trier. Aufgrund der Lage des Klosters könnte sich ebenfalls eine Versorgung der
umliegenden Häuser anbieten. Dieses Projekt wäre in Rheinland-Pfalz das erste seiner Art für
innerstädtische Altbau-Areale und könnte somit ein landesweites Modell-Projekt werden.