Aktion von LA21 und Fridays For Future Trier: Dein Abi-Pulli fairändert die Welt!

Zum Abi gehören Abschluss-Pullis oder -Shirts einfach dazu – als Andenken an eine tolle Zeit und besondere Momente. Aber: Hast Du Dich schon mal gefragt, woher die Klamotten, die Du trägst, kommen? Wer sie gemacht hat – unter welchen Bedingungen? Die Lokale Agenda 21 und Fridays For Future Trier geben euch wertvolle Tipps und helfen euch, aktiv zu werden.

Die Sachen, die Du auf der Haut trägst

Der Weltmarkt für Bekleidung ist einer der größten Märkte überhaupt. Es herrscht ein riesiger Preisdruck. Es muss immer billiger und effizienter produziert werden. Unter diesem Druck von „Fast Fashion“ und „Mode-Hauls“ bleiben Arbeitsrechte und der Umweltschutz fast überall auf der Strecke[1].

Bildquelle: BMAS auf Twitter (https://twitter.com/bmas_bund/status/856489207631667201)

Vom dem Geld, das Du für ein Kleidungsstück bezahlst, kommt nur ein kleiner Bruchteil bei den ProduzentInnen an, die es hergestellt haben. So zum Beispiel erhält eine Näherin in Bangladesch durchschnittlich nur 19 Cent für das Nähen einer Jeans, wenn diese im Laden 19.95€ kostet. Überall auf der Welt werden ArbeiternehmerInnen in der Herstellung von Kleidung extrem ausgebeutet und erhalten kaum genug Lohn um sich oder ihre Familie zu ernähren. Dazu kommen miserable Arbeitsbedingungen: giftige Dämpfe, wenige Pausen, keine Schutzkleidung, 7-Tage-Woche, unbezahlte Überstunden, Schläge bei Ungehorsam, kein Urlaub.

Häufig müssen auch Kinder unter 14 Jahren schon viele Stunden am Tag in den Fabriken arbeiten, anstatt die Schule zu besuchen. Zusätzlich wird die Umwelt für die Produktion von Textilien extrem ausgebeutet und geschädigt. Der Anbau der Rohstoffe (etwa Baumwolle) wird durch einen massiven Einsatz von Pestiziden ermöglicht. Beim Färben und Veredeln von Textilien entstehen nach Schätzungen rund 20 Prozent der weltweiten Wasserverschmutzung und 10% der weltweiten Treibhausgase. Das ist mehr als alle internationalen Flüge und die Seeschifffahrt zusammen erzeugen. Durch die Weiterverarbeitung von Textilien gelangen riesige Mengen an Mikrofasern ungefiltert ins Meer. Wollen wir da mitspielen?

Es geht besser!

Es gibt mittlerweile AnbieterInnen von Kleidung, die unter „öko-fairen“ Bedingungen hergestellt ist. Das heißt, die Kleidung ist ökologisch nachhaltig hergestellt. Zusätzlich müssen die Arbeiternehmer:innen ein bestimmtes Mindestalter haben und arbeiten in einem sicheren Umfeld, mit geregelten Arbeitszeiten, einem existenzsichernden Lohn, ohne Zwangsarbeit, Diskriminierung, Gewalt. Außerdem sind dort Arbeitsverträge, Versammlungsfreiheit und Kollektivverhandlungen vorgeschrieben[2].Die Produkte die unter diesen Bedingungen hergestellt werden, nennt man „öko-faire“ Produkte. Diese Bedingungen werden streng kontrolliert und meistens mit einem „Siegel“ ausgestattet.

Drei Beispiele für hochwertige und zuverlässige Textil-Label. Von links nach rechts: IVN BestGOTS, Made in Green von Oeko-Tex.

Die Kostenfrage

In der Regel kann man sich den Faktor „öko-fair“ gut leisten – der Preis wird nämlich eher von den Marken festgelegt als durch die tatsächlichen Produktionsbedingungen bestimmt. Für 12 Cent mehr kann eine Näherin in Bangladesch beispielsweise schon 50 Euro im Monat verdienen, was für sie einen existenzsichernden Lohn darstellt. Für weitere kleine Beträge können zusätzlich auch Umweltschutzmaßnahmen und ähnliches bezahlt werden. Dafür bekommt ihr in der Regel auch eine bessere Qualität! 

Woher bekommt ihr die ökofairen Pullis und Shirts?

Es gibt bereits viele Seiten im Internet, die Euch Hersteller für öko-faire Kleidung empfehlen. Wir können Euch folgende Seiten empfehlen, bei denen ihr nachschauen könnt, welche Hersteller (Mindest-) Kriterien einhalten. Zusätzlich gibt es dort viele Hintergrundinformationen:

  • Der Blog Utopia berichtet immer wieder über Fair Fashion und gibt aktuelle, verlässliche Tipps – etwa hier über den Textilratgeber von Greenpeace.  
  • Auf der Plattform FairWeg der Lokalen Agenda findet ihr nicht nur spannende Blogartikel rund um Themen des Fairen Handels – zum Beispiel hier zu Fairer Mode – sondern auch eine praktische Karte, auf der ihr euch umschauen und nach Anbieter:innen in der Region suchen könnt!
  • Wenn ihr mehr über die verschiedenen Siegel, Labels und Zertifikate auf Kleidung wissen wollt, legen wir euch den Labelchecker der CI Romero ans Herz. Hier bekommt ihr Überblick im Siegel-Wirrwarr und könnt euch versichern, wie aussagekräftig die Stempel auf euren Textilien wirklich sind.

Auch hier vor Ort in Trier gibt es einige Läden, bei denen ihr ökofair einkaufen und bestellen könnt – zum Beispiel…

Wir unterstützen Euch!

Wir von der Lokalen Agenda 21 und Fridays for Future Trier möchten Euch gerne unterstützen, Eure Abi-Pullis oder -Shirts öko-fair zu beziehen. Wir stellen gerne Kontakt zu HändlerInnen her und helfen Euch, die Bestellung und alles drumherum zu organisieren. Meldet Euch bei uns! Gemeinsam machen wir euer Abi unvergesslich – und zugleich die Welt ein bisschen gerechter. 

Kontakt

Fridays for Future Trier
Instagram: @fridaysforfuturetrier 

Lokale Agenda Trier
Mail an Sabine Mock (mock@la21-trier.de)
Instagram: @lokaleagenda

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