Mit Solarenergie klotzen – statt mit Windenergie kleckern | Zum Beitrag im Trierischen Volksfreund vom 10. Mai 2023

In dem Beitrag „Steiniger Weg zu mehr Windenergie für Trier“ im Trierischen Volksfreund vom 10. Mai 2023 wird der Eindruck erweckt, die Lokale Agenda 21 würde sich gegen Windkraftanlagen positionieren. Dass das mitnichten der Fall ist, werden alle bestätigen, die die fünfseitige Stellungnahme (PDF, 124 KB) gelesen haben, die im Übrigen auch dem Amt für Stadt- und Verkehrsplanung vorlag.

Schon die Müller des Mittelalters wussten Windmühlen vorzugsweise dort zu bauen, wo die starken Winde wehen. Diese Erkenntnisse sollten auch heute die Planungen leiten. Die vorgeschlagenen Standorte auf Trierer Flächen liegen in der Regel in Höhenlagen unter 400m über NN, wo die Voraussetzungen für einen optimalen Energieausbeute fehlen. Die gleichen Anlagen könnten an vorhandenen geeigneten Standorten in der Region Eifel und Hunsrück in Höhenlagen von 500m bis 600m über NN ihre volle Leistung erbringen. Während ein Windrad in der Hocheifel oder im Hunsrück hochwirtschaftlich betrieben werden kann, würden im Trierer Stadtwald selbst über 200 m hohe Windkraftwerke kaum über die Rentabilitätsgrenze gelangen. Das ergibt sich schon aus dem Windatlas Rheinland-Pfalz und lässt sich auch aus den vorliegenden Planungsunterlagen für die einzelnen in Trier vorgesehen Standorte herauslesen.

Nach einer Prognose des Helmholtz-Instituts für Klimaforschung wird die Windgeschwindigkeiten aufgrund des Klimawandels bis zum Jahr 2070 für West- und Mitteleuropa weiter abnehmen. Windkraftwerke, die häufig stillstehen sind aber ineffektiv. Allein diese falsche Prioritätensetzung problematisiert die Stellungnahme der Lokalen Agenda und warnt vor einem starren Festhalten an der 2,2 % Flächenvorgabe für Windkraftstandorte. Stattdessen plädiert die Lokale Agenda dafür, die natürlichen klimatischen Vorteile des Moseltals zu nutzen und entsprechend mit Solarenergie zu klotzen, statt mit Windenergie zu kleckern. Auch die von den Naturschutzverbänden vorgebrachten Bedenken im Hinblick auf Natur- und Artenschutz, die weitestgehend auch in den Planungsunterlagen der Stadt enthalten sind, liefern gewichtige Gründe, die bislang genannten Standorte zu überdenken.

Für den Arbeitskreis Mobilität und Stadtentwicklung der Lokalen Agenda 21,
Hans-Jürgen Bucher

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