Love Is No Sin – Eine mutige und unterstützenswerte Aktion

Viele werden es bereits aus den Nachrichten erfahren haben: Papst Franziskus, seines Zeichens weltliches Oberhaupt der katholischen Kirche, hat sich in der vergangenen Woche explizit gegen die Segnung homosexueller Paare ausgesprochen. Eine Aussage, die nicht ohne klar formulierte Opposition und handfesten Widerstand blieb. Eine besondere Art des Protests initiierten dabei Jugendliche aus den Trierer Pfarreien St. Matthias und Liebfrauen – und zwar mit Kreidebildern mit klarer Botschaft.

Dort sind neben dem Regenbogen, der traditionell nicht nur Symbol der LGBTQI-Bewegung, sondern auch eines der Hoffnung und des Friedens in der christlichen Liturgie ist, Statements gegen das Segnungsverbot zu lesen. “Love is no sin“, “Gottes Segen ist für alle” oder “Mein Gott diskriminiert nicht” – all diese Sätze wenden sich klar gegen die Andersbehandlung und systematische Ausgrenzung von Menschen und Paaren, die von der seitens des Vatikans vertretenen heteronormativen Ordnung abweichen. Unübersehbare Kunstwerke im öffentlichen Raum an Orten, die die immer noch große Bedeutung der Kirche in unserer modernen Welt repräsentieren. Eine mutige und starke Reaktion auf die weltfremden und schlichtweg diskriminierenden Aussagen der Kirchenoberhäupter.

Wir sehen uns als Verein in der festen Überzeugung verankert, dass die Gleichbehandlung von Geschlechtern und (sexuellen) Identitäten ein Grundpfeiler einer offenen, demokratischen und humanistisch fundierten Gesellschaft ist (und zwar nicht nur am Weltfrauentag, sondern immer). Deswegen bedanken wir uns bei den engagierten Jugendlichen aus Trier und hoffen, dass ihre Aktion weiterhin für Gesprächsstoff und Diskussion sorgt. Denn: Der Diskurs muss offen und von uns allen geführt werden, nicht bloß mit Blick auf die Kirche, sondern auf unsere gesamte Gesellschaft – damit Diskriminierung und Ausgrenzung keinen Platz in den Köpfen und Institutionen mehr hat.

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